Kriegsausbruch in der AES ? – Diplomatie gefragt beim Planspiel zweier Geschichts-Oberstufenkurse

 


Am 18.1.2012 trafen sich in der AES Abordnungen aus Russland, Großbritannien, Frankreich, Österreich-Ungarn und Deutschland, um über den Ausgang der Julikrise von 1914 zu entscheiden: Zwei Geschichtsgrundkurse der Qualifikationsphase 1 (ehemals Stufe 12) unter der Leitung ihrer Lehrerin Corinna Rämsch haben in einer Doppelstunde diese Krise von 1914 mit einem Planspiel nachempfunden und versucht, sie diplomatisch zu lösen.

 

Die Schülerinnen und Schüler wurden auf die verschiedenen Länder aufgeteilt und jedes Land hatte seinen eigenen Raum. Sie konnten nur per „Depeschen“ mit den anderen Ländern kommunizieren, um geheime Treffen zu organisieren, Bündnisse zu schließen oder aufzulösen und Zwietracht zwischen den einzelnen Bündnispartnern zu säen, um die Interessen ihres Landes durchzusetzen. Dabei wurden die Ländern jedoch genauestens von einer weiteren Gruppe, der Presse, unter die Lupe genommen! Diese sammelte Informationen und brachte in regelmäßigen Abständen eine „Zeitung“ heraus. Sie hielt die Länder über die Geschehnisse informiert, brachte aber auch so einige Geheimbündnisse ans Licht…

 

Trotz der besonderen Unterstützung durch einige Siebtklässler, die als Boten auftraten, kamen die Briefe aus unerklärlichen Gründen nicht immer, beziehungsweise zu spät bei ihren Adressaten an, so dass die einzelnen Regierungen der Länder nicht immer auf dem neuesten Stand der Geschehnisse waren. Eine – durchaus realistische – Folge der sich überschlagenden Ereignisse…

Denn was anfangs nur ein Spiel war und eher als eine gelungene Abwechslung zum Unterricht angesehen wurde, entwickelte sich gegen Ende zu einer ernsten Angelegenheit. Der Versuch sein Land, welches man repräsentierte, geschickt zu positionieren und Bündnisse zu schließen, wurde angesichts der schnell schwindenden Zeit immer schwieriger. Jeder war vollkommen in seiner Rolle und je knapper die Zeit wurde, desto intensiver wurde das Spiel.

 

Der Versuch, die Julikrise zu lösen und den Frieden in Europa zu bewahren, setzte ein genaues Informieren über die Situation von 1914 voraus. Dies war mit einer intensiven Vorbereitung erfolgt, so dass im Planspiel nun alle mit vollem Elan daran gehen konnten, sich im Verhandeln zu üben. Das machte allen Beteiligten Riesenspaß und diese Doppelstunde war noch lange Gesprächsthema, nicht nur bei der Nachbesprechung und Gegenüberstellung mit den realen Ereignissen in den folgenden Geschichtsstunden, sondern auch in den Pausen, wo jeder immer noch zum Teil in seiner Rolle war und sein Land verteidigen wollte.

Jedoch kann glücklicherweise gesagt werden, dass in der AES nicht der Ausnahmezustand ausgerufen werden musste und es unter den verhandelnden Länder nur zu Bündnisverschiebungen kam und nicht zum Krieg!

 

von Julia Schellhas und Veronika Tedjoian (Q1)

 

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