„Sie haben sich den ungewöhnlichen Herausforderungen dieses Jahres gestellt und dabei manche emotionale Krise durchlebt. Sie haben einige Entbehrungen hinnehmen müssen und haben vielerlei Anforderungen gemeistert: Dies zeugt von der außerordentlichen Belastbarkeit Ihres Jahrgangs“, so lauteten die Begrüßungsworte von Schulleiterin Anke Horn bei der diesjährigen, in vielerlei Hinsicht außergewöhnlichen Akademischen Feier für den AES-Abiturjahrgang 2020.

 

 

Am ungewöhnlichsten bei diesem alljährlichen Schuljahres-Höhepunkt war in diesem Jahr sicherlich das „Setting“ der Veranstaltung, die auf der Stage Drive-Kulturbühne neben der Jahrhunderthalle Unterliederbach stattfand, wobei die Zuschauenden ihre Plätze im jeweils eigenen der insgesamt etwa 200 PKW eingenommen hatten.

Pünktlich um 12.30 Uhr eröffnete der Stellvertretende Schulleiter Markus Holz die Feier mit einleitenden Worten zum Prozedere. Ihm ist es vor allem zu verdanken, dass die Akademische Feier bei aller Kürze der Vorbereitung und unter dem hilfreichen Vermitteln der Mutter eines Abiturienten in dieser Form stattfinden konnte. Holz war es auch, der die während der Feier zu sehende Präsentation in minutiöser Detailarbeit zusammen gestellt und dabei zu jedem Fach und Kurs ein jeweils passendes Foto mit Albert-Einstein-Puppe entworfen hatte.

 

 

Gewohnt feierlich begann die Veranstaltung mit dem Stück „Rise up“ von Andra Day, das die beteiligten Schüler/innen aus dem Musik-Leistungskurs selbst ausgewählt hatten, weil sie es als einen passenden Impuls in Richtung „Antirassismus – Antidiskriminierung“ ansahen (die AES befindet sich auf dem Weg, „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu werden). Niku Aghazadeh sang dieses Lied, bei dem schon zu Beginn manche Träne floss, und sie wurde begleitet von Leon Amelung am Cajon und Kento Holler am Keyboard.

 

 

 

Die Ergebnisse des Jahrgangs 2020 können sich in der Tat sehen lassen, wie Anke Horn ausführte: Der Abitur-Durchschnitt betrug dieses Jahr 2,12 (2019: 2,20, 2018: 2,02), es bestanden 156 von 157 angetretenen Abiturienten, und bei 45% von ihnen stand eine 1 vor dem Komma. Sechs Schüler/innen erreichten gar die Traumnote 1,0 (siehe etwas weiter unten).

Schulleiterin Horn beendete ihre Rede fast schon traditionell mit einem Zitat Albert Einsteins: „Ein Genie besteht zu 1% aus Talent, aber zu 99% aus harter Arbeit – in diesem Sinne: Glauben Sie an sich, liebe Abiturient/innen!“

 

Die Grußworte im Namen der Abiturient/innen sprach in diesem Jahr Niels Schröder. Er betonte zunächst, auch mit Blick auf die eigene Biographie, das Wichtigste sei es doch, auch nach Rückschlägen und Niederlagen anschließend wieder aufzustehen.

 

 

Er fuhr fort: „Wir lernten an der AES die Werte, die uns ein Leben lang begleiten werden, wir lernten, uns unsere eigene Meinung zu bilden und für die Werte, die uns wichtig sind, aktiv einzutreten. Wir werden uns auch in der Zukunft, die mit Sicherheit viele Probleme mit sich bringen wird, gesellschaftlich engagieren.“ Niels Schröder schloss mit einem Appell an alle Abiturient/innen: „Angesichts der Herausforderungen der Zukunft steht unsere Generation in der Pflicht, kreativere und nachhaltigere Lösungen für die Probleme unserer Gesellschaft zu entwerfen!“

 

Für den Vorstand des Schulelternbeirates sprach Dr. Müller, selbst Vater eines Abiturienten, die Begrüßungsworte. Dr. Müller verwies darauf, dass eigentlich vieles ganz anders geplant gewesen sei. So habe eigentlich ein Eltern-Lehrer-Chor auftreten wollen, was nun aufgrund der Corona-Hygienebedingungen nicht möglich gewesen sei. Dennoch schloss er inhaltlich an eines der Lieder an, das dabei eigentlich hätte vorgetragen werden sollen: „Like a Bridge over troubled waters“ von Simon and Garfunkel: Die Eltern seien stets eine solche Brücke, auf die sich die Abiturient/innen ein Leben lang verlassen könnten. Nach seinem Eindruck werde diese ungewöhnliche heutige Feier für alle unvergesslich bleiben. Schließlich konnte er der Situation sogar noch etwas Positives abgewinnen: „Corona ließ uns alle die Wichtigkeit der Freiheit spüren und diese wertschätzen wir nun mehr als zuvor.“

 

 

 

Zum Abschluss der Grußworte sprach in Vertretung der neuen Vorsitzenden des Fördervereins, Dorothee Hopp, nochmals Babette Spano, die langjährige Vorsitzende und Mutter zweier Abiturient/innen. Auch sie betonte den einzigartigen Rahmen der Feier und rief den Abiturient/innen zu: „Glaubt an euch!“

 

 

 

 

Mit diesen Worten ging die Veranstaltung über zum Teil 1 der Ehrungen für besondere Leistungen.

Frau Spano begann mit den Auszeichnungen für die sechs 1,0-Abiturient/innen des Jahrgangs:

Lena Delor, Leonard Fischer, Lilly Knoll, Sarah Rogowski, Hannah Schnürr und Davide Wierlacher.

 

 

 

Mit dem Preis „Einstein Sozial“ ehrt die AES in jedem Jahr diejenigen Schüler/innen des Jahrgangs, die sich durch besonderes Engagement für die Schulgemeinde ausgezeichnet haben. Bezeichnend ist es daher, wenn in diesem Jahr gleich fünf Abiturient/innen für würdig empfunden wurden, diese Auszeichnung zu erhalten. Anke Horn ehrte:

Amélie Charrier, Leonard Fischer, Jamie Niegsch, Niels Schröder und Sandra Zickenheiner.

 

 

 

Für ihre besonderen Leistungen im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften) wurden ebenfalls mehrere Schüler/innen für ihre überdurchschnittlichen Leistungen mit Preisen ausgezeichnet. Fachbereichsleiterin Grit Richter durfte Ehrungen in den folgenden Bereichen vornehmen:

Mathematik: Patrick Nasri-Roudsari.                                    

Chemie: Hannah Schnürr, Jamie Niegsch, Amelie Taubenroth.  

Physik: Lukas Bailey, Jonas Boderke, Lilly Knoll, Alexander Köhl, Ben Seefeld.                                   

MINT-EC-Zertifikate „Mit Auszeichnung erworben“: Frederick Stobbe, Lukas Bailey, Patrick Nasri-Roudsari.

MINT-EC-Zertifikate „Mit besonderem Erfolg erworben“: Laetitia Ermisch, Jonas Boderke, Carolin Wegner, Clara Wichmann, Amelie Taubenroth, Sara El Kaddouri, Anna Trappmann, Lorraine Hoffmann.

 

 

 

Schließlich konnte der Fachbereichsleiter Gesellschaftswissenschaften noch eine Urkunde und einen Buchpreis, verbunden mit einer einjährigen "Schnuppermitgliedschaft", für die beste Leistung im Fach Wirtschaftswissenschaften verleihen. Diesen Preis, der vom Verein für Socialpolitik unter Unterstützung der Joachim Herz Stiftung vergeben wird, erhielt Davide Wierlacher (siehe Foto der 1,0-Abiturienten oben, am Redepult).

 

 

Weitere Ehrungen wurden dann im 2. Teil der Feier zwischen den Zeugnisverleihungen vorgenommen:

Für die beste Leistung in drei fortgeführten Fremdsprachen zeichnete Fachbereichsleiter Matthias Lutz aus:

Livia De Meo und Lilly Knoll.

 

 

Mit dem "Prix Albert Camus“ für kontinuierlich erbrachte außergewöhnliche Leistungen im Abiturfach Französisch geht der Wunsch einher, der oder die Preisträgerin möge die Sprache und Kultur des Nachbarlandes Frankreich auch nach dem Abitur erhalten und somit den Geist der deutsch-französischen Freundschaft weitertragen. 2020 erhielt diese Auszeichnung, ebenfalls aus den Händen von Matthias Lutz,

Lena Delor.

 

 

 

Oberstufenleiterin Dorothea Friedrich, selbst Französisch-Lehrerin, war es dann vorbehalten, die deutsch-französischen Abiturzeugnisse für das „AbiBac“ zu überreichen. Sie verwies in ihrer Rede auf die Schwierigkeiten in diesem Jahr bei dieser deutsch-französischen kultusministeriellen Kooperation und brachte ihre besondere Freude zum Ausdruck, dass das AbiBac-Diplom dennoch auf regulärem Wege erworben werden konnte.

Folgende Schüler/innen erhalten das Zertifikat und sind damit berechtigt, ein Studium auch an einer französischen Hochschule aufzunehmen:

 

Amélie Charrier, Livia De Meo, Lena Delor, Jan Leon Graça dos Santos, Jeanne Sabrina Heckmann, Julia Hensel, Lena Krüger, Gyeongrin Lynn Park, Gloria Schneider Baquer und Kelly Teng.

 

Naturgemäß bilden den Höhepunkt der Akademischen in jedem Jahr die Übergaben der Reifezeugnisse an die Schüler/innen der Tutor/innenkurse, begleitet von Abschiedsworten der Kursleiter/innen sowie jeweils ein oder zwei Sprecher/innen des Kurses.

Anders war diesmal, dass die Tutor/innen verschiedene technische Möglichkeiten wahrnahmen, um ihre Abschlussworte an die Kursmitglieder anzubringen. Neben den klassischen „Präsenzreden“ gab es im Corona-Jahr auch Video-Botschaften oder Ton-Einspielungen.

Aufgrund der Hygiene-Auflagen konnten jedoch keine kompletten Kurse auf die Bühne gebeten werden, sondern die Schüler/innen traten einzeln nach vorne, sodass auch keine Kursfotos aus Sicht des Auditoriums gemacht werden konnten, die an dieser Stelle hätten erscheinen können.

Die jeweiligen Kurse selbst konnten aber einige Meter abseits und im gebührenden Abstand noch einmal von Verwandten und Freunden abgelichtet werden. Damit kamen auch die sehenswerten Kleider und Anzüge der Abiturient/innen zur Geltung und Kursmitglieder und Tutor/innen hatten doch noch eine Gelegenheit, sich einander ein letztes Mal gute Wünsche auf den weiteren Weg mitzugeben.

 

Den würdigen Abschluss der vierstündigen Veranstaltung gestalteten schließlich wieder Schüler/innen des Musik-Leistungskurses. Ein Quartett führte das von Jonas Boderke selbst komponierte Stück „Zwei Welten“ erstmalig in der Öffentlichkeit auf: Amelie Taubenroth spielte die Geige, Simon Kupferschmitt Horn, Leon Amelung Cello und Jonas Boderke E-Piano.

 

 

Bericht: Kilb - Fotos: Kilb, Lutz

 

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