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 Religion – der Atem des Lebens

 „Wir machen dieses Gespräch jetzt im 12. Jahr, und dennoch ist diesmal irgendwie alles anders wegen des in so entsetzlicher Weise seit dem 7.10. wieder entflammten Israel-Palästina-Konfliktes“, so leitete Fachbereichsleiter Jochen Kilb das trialogische Rekligionsgespräch der AES am 2. November ein, das auch dieses Jahr wieder im Kleinen Saal des Bürgerhauses stattfand.

 

Kilb wusste zu berichten, es habe schon im Vorfeld so viel Rückmeldungen von Schüler- und Kollegenseite gegeben wie noch nie zuvor. Dabei habe die Spannweite folgendes Ausmaß betragen: von „gerade jetzt ist es absolut wichtig, dass dieses Gespräch in Schwalbach stattfindet“ bis „wir haben angesichts der hitzigen Stimmung die Befürchtung, die Diskussion könnte aus dem Ruder laufen“.

Natürlich war dem aber nicht so. Die drei Diskutierenden auf dem Podium waren dieselben wie im letzten Jahr: Andreas Heidrich, Pfarrer aus Bad Soden und Petra Kunik, Mitglied der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, sind seit der ersten Ausgabe des Gesprächs dabei, und auch Jasmina Makarevic, bosnische Muslima und wie Kunik langjähriges Mitglied im Ensemble der sogenannten „Abrahamischen Teams“, die sich um den Dialog der Religionen verdient machen, war 2022 bereits in Schwalbach zu Gast.

 

 

v.l.n.r.: Petra Kunik, Jasmina Makarevic, Andreas Heidrich, Jochen Kilb, Tim Schneider, Anton Kesper

 

Zuhörende waren alle Schüler/innen der sechs 10. Klassen der AES, die das Gespräch in ihren Religions- bzw.- Ethik-Kursen vorbereitet hatten.

So war es nicht verwunderlich, dass gleich nach Begrüßung und Vorstellungsrunde die Fragen aus dem Auditorium nicht auf sich warten ließen, wobei als Moderatoren jeweils zwei Schüler die Aufgabe hatten, das Gespräch in thematische Blöcke zu lenken. Dies gelang sowohl Ferdinand Thau und Osan Altúnsaray (beide 10E, Ethik- Kurs von Hr. Buchen) wie auch Anton Kesper (10B) und Tim Schneider (10F – beide aus dem Kurs Kath. Religion von Herrn Arbet) sehr gut.

In den 2 x 90 Minuten wurde eine enorme Bandbreite an inhaltlichen Themen angeschnitten, wobei die Schüler/innen in beiden Blöcken vergleichbare Bereiche anschnitten. Das Feld der Themen reichte von persönlichen Fragen an die Diskutierenden (individueller Gottesglaube, jeweilige religiöse Sozialisation, Tragen des Kopftuchs) über allgemeine Glaubensfragen („Wie stehen die Religionen zur Idee einer ´Hölle´?“; „Wie kann ein guter Gott Leid und Auschwitz zulassen?“) bis hin zu Alltags- und ethischen Fragen („Wie stehen Sie zum Töten von Tieren?“, Was sagt Ihre Religion zu queeren Menschen und LGBTQ?“)

Die Diskussionsteilnehmerinnen scheuten sich nicht davor zurück, auch bei eher unbequemen oder sehr intimen Fragen Antworten zu geben. Frau Makarevic etwa antwortete auf die Frage, wie sie, die selbst Kopftuch trägt, dazu stehe, wenn dies den Frauen vorgeschrieben werde: „Zwang herrscht dort, wo die Tradition wichtiger ist als die Religion. Im Koran findet man nämlich in gleicher Weise das Zitat des Propheten: ´Es gibt keinen Zwang in Glaubensfragen´“. Auch bei der Frage nach der Vereinbarkeit von Islam und Homosexualität wusste sie zu überraschen, als sie davon berichtete, wie sie vor einigen Jahren in Pakistan gelebt habe und auf das Phänomen stieß, dass sie dort in einigen Großstädten muslimische Männer Hand in Hand laufend gesehen habe. Gleichwohl hätten diese Männer parallel auch noch Ehefrau und Familie, weil dies von der kulturellen Tradition verlangt werde.

Als eine Schülerin von Frau Kunik wissen wollte, wie ihre Familie das bis 1945 in Deutschland erlebte Leid mit der Existenz ihres jüdischen Gottes habe vereinbaren können, berichtete diese, dass ihr Bruder tatsächlich darüber seinen Glauben verloren habe. Sie selbst aber tröste sich, mit Verweis auf einer Stelle aus dem Talmud, damit, dass sie gewiss sei, dass es eine höhere Gerechtigkeit gebe.

Zur Frage der Homosexualität verwies Kunik auf eine Erklärung, den auch der Egalitäre Minjan der Jüdischen Gemeinde Frankfurt mittrage: Alles, was zwischen zwei Personen freiwillig und in gegenseitiger Liebe und Verantwortung füreinander geschehe – gegen all dies könne Gott nichts einzuwenden haben.

Andreas Heidrich berichtete von innerfamiliären Widerständen, zum Beispiel, als er sich entschlossen habe, gegen den Willen des atheistischen Vaters Theologie zu studieren, oder aber, als er an die Grenzen seiner Toleranz in einer schwerwiegenden inhaltlichen Auseinandersetzung mit seiner Schwester gestoßen sei.

Wie es denn komme, dass der Glaube so stark im Leben der Drei verwurzelt sei, wollte ein Schüler am Ende wissen. Petra Kunik hatte eine Antwort, die viele Schüler/innen sichtlich zum Nachdenken brachte: „Diese Frage stelle ich mir im Grunde gar nicht. Religion gehört für mich genauso grundlegend zum Leben dazu wie der Atem“.

 

Zum Abschluss aufgrund des großen Interesses der Schüler/innen hier noch einige Links zu Podcasts aus der ARD-Audiothek, die sich mit dem Nahost-Konflikt beschäftigen:

1live: „0630 Spezial: Nahostkonflikt erklärt“, 30 min. – aus subjektiver Sicht des Autors die beste und verständlichste Kurz-Einführung: https://www.ardaudiothek.de/episode/0630-der-news-podcast/0630-spezial-nahostkonflikt-erklaert-was-ist-so-schwierig-zwischen-israelis-und-palaestinensern/1live/12349215/

Bayerischer Rundfunk: „Lost in Nahost“ (6 Folgen, auch unabhängig voneinander hörbar, je 30 min.):

https://www.ardaudiothek.de/suche/Lost%20in%20Nahost/

Deutschlandfunk: Eine Stunde History: „Der Nahostkonflikt“, 57 min.: https://www.ardaudiothek.de/episode/eine-stunde-history-deutschlandfunk-nova/der-nahostkonflikt-nach-den-terroranschlaegen-der-hamas/deutschlandfunk-nova/12848423/

 

Foto: L. Höllein – Bericht: J. Kilb

 

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