Auftaktveranstaltung und Schirmherrschafts-Übergabe für Bildungsprojekt „Artificial Intelligence for schools – AI4Schools“
- "Frankfurter Rundschau" und "Höchster Kreisblatt" berichten
Am 14. September 2023 bekam die AES Schwalbach zum erneuten Male „hohen Besuch aus Berlin“. Nachdem vor den Sommerferien Bundesinnenministerin Nancy Faeser an ihrer alten Schule zu Gast war, kam diesmal Bundesbildungs- und -forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger nach Schwalbach, um an der AES die Schirmherrschaft für ein Bildungsprojekt des Fraunhofer-Instituts zu übernehmen.
Das Projekt hat es sich zum Ziel gesetzt, die Thematik „Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI)“ in Bildungs- und Forschungseinrichtungen auf die Agenda zu setzen. Dabei sollen Lehrende wie Lernende durch Teilnahme an Workshops in die Lage versetzt werden, das Thema KI möglichst objektiv kennen zu lernen, Chancen und Risiken auf der Basis eigenen Wissens abzuwägen und auf der Basis erworbener Kenntnisse dazu beizutragen, den gesellschaftlichen Diskurs darüber mitzugestalten.
Der Startschuss zum ersten Workshop fiel für die ersten etwa 20 Schüler/innen an der AES bereits am Vortage. Diese Schüler/innen hatten sich bereit erklärt, gewissermaßen in einer „Pilotphase“ ein solches zweitägiges Schüler/innen-Modul zu durchlaufen.
Die Schirmherrschafts-Übergabe leitete Prof. Dr. Stefan Wrobel (Institutsleitung Fraunhofer IAIS und Co-Direktor Lamarr-Institut) ein, der die doppelte Zielrichtung (Fortbildungen für Schüler/innen und Lehrer/innen) erläuterte und darauf verwies, dass das viel zitierte „Deutschland-Tempo“ im Bereich der modernen Medien gar nicht immer so langsam sei, wie es vielfach kolportiert werde.
Klaas Wiggers, Lehrer am Willms-Gymnasium Delmenhorst, betonte im Anschluss, dass es dringend notwendig sei, dass sich die Schulen für die Thematik KI öffnen müssten. Es gehe insbesondere darum, vielen Menschen die Ängste zu nehmen, die sie mit der Thematik verbänden.
In einem kurzen Impulsvortrag zu den möglichen Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt spannte Dr. Georg Fuchs, Geschäftsfeldleiter bei „Big Data Analytics and Intelligence“ einen breiten Bogen von Berufsbereichen, in denen sich vieles ändern werde: In der Medizin könnten Ärzte durch KI-Tools von Routinetätigkeiten entlastet werden, ebenso wie Steuerberater oder Versicherungsmitarbeiter von bestimmten reproduktiven Arbeiten "befreit" werden könnten, und auch die gesamte Logistik-Branche stehe vor großen Umwälzungen durch den Einsatz von KI.
Foto: Dr. Georg Fuchs, Prof. Dr. Stefan Wrobel, Bettina Stark-Watzinger, Schulleiterin Anke Horn
Dass die Schüler/innen in ihrem Workshop bereits nach so kurzer Zeit vieles gelernt hatten, zeigte sich während der an den Impulsvortrag anschließenden Diskussionsrunde. So sahen die Schüler/innen insgesamt eher die Chancen von KI für den Arbeitsmarkt als die Risiken: „Das kann uns beim Fachkräftemangel erheblich helfen und wird dazu beitragen, dass andere, neue Jobs entstehen“, meinte etwa eine Schülerin: Es ergäben sich doch neue zeitliche Ressourcen durch die Automatisierung repetitiver Prozesse.
Foto: Die Schüler/innen in der Diskussionsrunde
Gefragt, welche Auswirkungen sie für das zukünftige schulische Lernen sähen, antwortete ein anderer Schüler: „Es geht in Zukunft um das Erlernen von Kompetenzen, überhaupt nicht mehr um stures Auswendiglernen. Steigende Bedeutung wird der Wert des Umgangs mit dem Wissen haben und die Fähigkeit, kreative Problemlösungen herbei zu führen.“ Und eine weitere Schülerin ergänzte: „Wichtig wird sein, dass in Zukunft die Thematik nicht nur durch die Wirtschaft forciert wird, sondern dass auch staatliche Institutionen noch stärker mitwirken müssen, die Thematik „Umgang mit AI“ in den Fokus der Menschen zu bringen."
Dr. Georg Fuchs schloss den Diskussionsteil mit den Schüler/innen mit der Einschätzung: „Ich bin sehr begeistert, auf welch hohem Niveau und wie tief greifend ihr Schüler heute hier diskutiert habt. Tragt und gestaltet den Prozess in Zukunft mit!“
Schließlich kam es zum „Höhepunkt“ der Veranstaltung: der Übergabe der Schirmherrschaft an Bundesministerin Stark-Watzinger. Auch sie betonte die Wichtigkeit der Thematik, da sich Schule und Politik gemeinsam diesen neuen Herausforderungen stellen müssten und sie gemeinsam meistern müssten. Auch sie betonte wie Dr. Fuchs die positiven Seiten von KI, sei es in puncto Robotik, sei es beim Einsatz in nachhaltiger Kreislauf-Wirtschaft, sei es im Bereich der sozialen Innovationen: Überall könne die KI für die Menschen auch hilfreich sein und wirken. Vom Engagement der Schüler/innen zeigte sie sich beeindruckt: „Ich bin geflasht von der Tiefe eurer Diskussion und euren Abwägungen mit Nennung auch der Potentiale, die AI bietet.“
Sie schloss mit einem Dank an die AES und Schulleiterin Anke Horn, dass diese Schule sich offen zeige und sich einlasse auf innovative Projekte: „Die AES ist eine praxisnahe Schule, die Zukunftskompetenzen vermittelt, nicht nur im Bereich der Naturwissenschaften.“
Foto: Übergabe die Urkunde für die Schirmherrschaft
Einen Bericht der "Frankfurter Rundschau" über die Veranstaltung können Sie über diesen Link abrufen:
Ein dreieinhalbminütiger Film von "Reuters TV" über den Schüler/innen-Workshop ist auf diesen Seiten abrufbar:
Süddeutsche Zeitung:
https://www.sueddeutsche.de/panorama/ki-workshop-soll-kinder-fit-fuer-die-zukunft-machen-1.6225904
STERN:
Über folgende Links können Sie weitere Impressionen von der Veranstaltung auf der Homepage des Fraunhofer-Institutes einsehen:
https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/kurzmeldungen/de/2023/09/230914_ai4schools.html
Fotos und Bericht: Jochen Kilb