Kooperation mit der Stadt Schwalbach: Medienpädagogin schult alle 10. Klassen

 

 

Die Kooperation zwischen der AES und dem Jugendbildungswerk Schwalbach ist schon lange Tradition, und die Schülerinnen und Schüler der AES haben davon schon vielfach in Fortbildungsveranstaltungen oder bei der Ausbildung der 5er-Betreuer/innen profitieren können.

Am Di., 11.11.,  gab es einmal wieder eine solche Zusammenarbeit. Zustande gekommen war der Kontakt durch Nadine Desoi vom Jugendbildungswerk Schwalbach. Sie hatte ihrerseits auf zwei Veranstaltungen die Medienpädagogin Corinna Schaffranek aus Mainz kennen gelernt und war begeistert von deren Vortrag über „KI-Videos und Politik auf TikTok“. 

So beschloss Frau Desoi, Frau Schaffranek für diesen Vortrag nach Schwalbach einzuladen. In ihrer Begrüßung hob sie denn auch diese Zusammenarbeit hervor und nannte u. a. die gemeinsam gestaltete Ausbildung der 5er-Betreuer/innen der AES, die gegenseitige Unterstützung bei der Wahl von Mitgliedern für das Jugendparlament oder die Kooperation hinsichtlich "Schule ohne Rassismus", in deren Kontext z. B. die alljährlich gemeinsam organisierte Fahrt nach Dachau gehört.

 

 

Corinna Schaffranek (links) und Nadine Desoi, Jugendbildungsreferentin in Schwalbach

 

Seitens der AES waren an der Organisation die beiden Medienbeauftragten beteiligt: Christoph Fischer und Lena Höllein. Sie hatten sich nach Kenntnis der Inhalte des Vortrags  in gemeinsamer Absprache dafür entschieden, den gesamten 10. Jahrgang der AES für die 3. und 4. Stunde in den Mehrzweckraum einzuladen.

 

Der sehr lebendig gestaltete und durch Zwischenfragen aufgelockerte Vortrag von Frau Schaffranek begann mit der Befragung, wie und wo die Jugendlichen und auch ihre Lehrer/innen denn im Internet so unterwegs seien. Schnell stellte sich heraus, dass etwa 2/3 der Jugendlichen TikTok nutzten, wohingegen bei dieser Frage keine einzige Lehrerhand nach oben ging. So waren den meisten Jugendlichen denn auch bereits Verschwörungstheorien, Fake News und politische Propaganda über ihre Handys via TikTok begegnet.

Die Schüler/innen erfuhren, dass insbesondere die AfD und die LINKE auf TikTok sehr aktiv sind  und dass deren Inhalte gerade von Jugendlichen auch viel häufiger abgerufen würden als die anderer Parteien.

 

 

 

Frau Schaffranek, die selbst zunächst eine Lehre im Informatik-Bereich absolviert hat, informierte die Zehntklässler im nächsten Schritt über Funktion und Wirkungsweise der Algorithmen. Eindrucksvoll und anhand von Beispiel-Einspielungen wurde klar, welche Wirkung die Kurzvideos durch ihr "Framing" erzielen können, also durch die Emotionalität der Botschaften, ihre Kürze und Alltagsnähe und die visuell-akustische Untermalung.

 

 

Thematisiert wurden auch Kurz-Codes und deren Bedeutung. 

 

Manche der Jugendlichen kamen ins Staunen, als erklärt wurde, dass etwa Videos über Migration häufiger von Usern angeschaut würden, aber Videos über Umweltthemen sich negativ auf die Reichweite auswirken würden, da diese eher "weggeklickt" würden.

 

Am Ende des Vortrags ging es um die Frage "Was können wir tun?". Dabei erhielten die Jugendlichen ganz konkrete Tipps, wie sie etwa Deepfakes enttarnen können und welche vertrauenswürdigen Seiten im Internet hilfreich sein könnten, wie z. B. klicksafe.de (etwa mit den "Deepfake Detectives") oder der dpa-Faktencheck (über WhatsApp). Auch wurde ihnen erklärt, wie man die Algorithmen des eigenen Handys wieder zurücksetzen kann.

 

Zuletzt gab Frau Schaffranek den Schüler/inne/n den Tipp mit: „Hinterfragt die Quellen und den Kontext statt stumpf zu konsumieren!“ Wer checkt, wie Plattformen ticken, bleibt weniger manipulierbar!

Sie endete mit den Worten: "Social Media ist zentral für unsere Demokratie, und Medienkompetenz ist immer auch Demokratiekompetenz."

 

 

Bericht und Fotos: J. Kilb

 

 

 

 

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