Schülerinnen-Bericht von Mailis Endemann, Q4, zum AbiBac an der AES - Überreichung der Zeugnisse während der Akademischen Feier am Fr., 5. Juli

  

Doppelt so viel Abi wie alle anderen

Ich bezweifle, dass irgendjemand aus dem Abiturjahrgang „Ja“ antworten würde, wenn man fragen würde, ob er das ganze Abitur nochmal machen möchte. Alle Prüfungen wiederholen? Alles nochmal lernen, was im Kurzzeitgedächtnis schon längst mit Reiseplänen und Cocktailrezepten ersetzt wurde? Nein, danke.

Wie sonst soll es dann möglich sein, zweimal Abitur zu machen?

Naja, ganz einfach eigentlich.

In der E-Phase haben Marianne, Emma, Iara, Liam und ich uns entschieden, den Französisch-LK zu wählen und zusätzlich Geschichte und PoWi auf Französisch zu belegen. Spätestens hier wird deutlich, dass ein bisschen Begeisterung für Französisch eine Grundvoraussetzung ist. Sorry an alle Lateiner. Hat man diese Begeisterung aber, merkt man schnell, dass es nicht so ist, dass der zusätzliche Unterricht auf Französisch schwer und trocken ist, sondern vielmehr, dass man im Französischunterricht auf einmal ein viel größeres Vokabular hat, dass man die französische Politik und die deutsch-französische Geschichte auf einmal viel besser begreift. Das liegt natürlich zum Großteil an unseren Lehrerinnen Frau Chamboncel und Frau Fischbach, die den PoWi- und Geschichtsunterricht mit Hingabe gestaltet haben und uns aufmerksam auf unserem Weg zum französischen Abitur begleitet haben.

Das französische Abitur ermöglicht ein Studium in Frankreich, nicht nur als formale Bedingung, sondern auch, weil man die Sprache auf so einem hohen Niveau lernt, dass man sich in Diskussionen und schriftlichen Arbeiten sicher fühlt.

Ob AbiBac insgesamt mehr Arbeit war als das „normale“ Abitur, kann ich nicht sagen. Aber was ich mit Sicherheit sagen kann, ist, dass ich mir nicht vorstellen kann, nicht in Frankreich zu studieren. Ich kann mir nicht vorstellen, das hohe Niveau, das ich in dieser Sprache erreicht habe, nicht aktiv aufrechtzuerhalten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ‚Französisch‘ einfach ohne mich weitergeht.

Das heißt aber noch lange nicht, dass alle AbiBac´ler jetzt ihre Koffer packen und „Allez les bleus“ singend den französischen Einbürgerungstest beantragen. AbiBac machen heißt, sich einfach mal herauszufordern. Mal nicht den offensichtlichen Weg zu nehmen. Und auszuhalten, dass die Mitschülerinnen und Mitschüler schon nach Mallorca geflogen sind, während man selbst nochmal das Französischbuch aufschlägt.

Zugegeben, wir AbiBac-Schülerinnen und -Schüler hatten eine Prüfung mehr als alle anderen, aber dafür eben auch ein ganzes Abitur mehr als alle anderen. Ein Abitur, das uns Türen öffnet, an denen wir uns vor zwei Jahren nicht getraut hätten zu klopfen.

 

Mailis Endemann, Q4 

 

 

Die AbiBac-Schülerinnen und -Schüler mit den Lehrer/innen G. Arbet, A. Fischbach (links) und Oberstufenleiterin D. Friedrich (2. von rechts).

 

 AbiBac-Prüfungen 2024

 

Die diesjährigen AbiBac-Prüfungen fanden am Donnerstag, dem 27.6.2024, statt. Die Schülerinnen und Schüler, die zu dieser Prüfung antraten, hatten bereits alle anderen Abiturprüfungen erfolgreich absolviert, darunter Französisch als schriftliches Prüfungsfach und Geschichte oder PoWi (mündlich oder schriftlich) in französischer Sprache.

Nun mussten die Schülerinnen und Schüler sich noch vor Madame Harlez, der französischen Prüfungsbeauftragten, die zu diesem Zweck aus Strasbourg angereist war, beweisen - und sie überzeugten in dieser Prüfung ausnahmslos und zeigten sehr eindrucksvoll, welch ausgezeichnetes Niveau in Französisch erreichbar ist.

So werden die Schüler auf der Akademischen Feier am Freitag nicht ein, sondern zwei Abiturzeugnisse überreicht bekommen, ihr deutsches Abitur und das französische baccalauréat.

Toutes nos félicitations!

 

 

 

 

 

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